Der Teutoburger Wald, der heute nur noch selten bei seinem alten Namen „Osning” genannt wird, ist ein bis 446 Meter hoher Mittelgebirgszug in den deutschen Bundesländern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.
Bekannt ist der Teutoburger Wald durch die so genannte Schlacht im Teutoburger Wald zwischen Römern und Germanen im Jahr 9 n. Chr. Touristische Anziehungspunkte sind das Hermannsdenkmal, die Naturdenkmäler der Externsteine und der Dörenther Klippen mit dem Hockenden Weib.
Tourismus
Touristisch versteht sich die „Urlaubsregion Teutoburger Wald“ als über den reinen Höhenzug des Teutoburger Waldes hinausgehend. Die gesamte Region Ostwestfalen-Lippe und darüber hinaus wird unter Teutoburger Wald vermarktet. Dabei macht man sich die relative Bekanntheit des Begriffs in Deutschland zu Nutze. Die Akzeptanz und die Identifikation mit dem Begriff Teutoburger Wald ist innerhalb der Region Ostwestfalen-Lippe jedoch unterschiedlich stark ausgeprägt. Seit dem Jahr 2001 engagiert sich der Natur- und Geopark TERRA.vita im Bereich des Teutoburger Waldes westlich von Bielefeld und erschließt insbesondere landschaftsgeschichtliche Sehenswürdigkeiten für Besucher. Mit insgesamt sieben Heilbädern weist die Region eine recht hohe Angebotsdichte im Bereich Gesundheit auf. Ein ausgedehntes Wegenetz ist attraktiv zum Wandern und es gibt viele Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten im oder nahe dem Teutoburger Wald. Auch die größeren Städte Bielefeld, Detmold, Gütersloh, Herford, Minden, Osnabrück und Paderborn laden mit umfangreichen Kultur- und Freizeitangeboten ein.
Geografie und Geologie
Der Teutoburger Wald erstreckt sich von Hörstel im Nordwesten, südlich an Ibbenbüren und Osnabrück vorbei und über das Bielefelder Stadtgebiet nach Südosten zum Eggegebirge bei Horn-Bad Meinberg. Er ragt als Faltengebirge zusammen mit dem Wiehengebirge weit in die Norddeutsche Tiefebene hinein. Bis auf den relativ kurzen Abschnitt südlich von Osnabrück, der zu Niedersachsen gehört, liegt der Teutoburger Wald in Nordrhein-Westfalen.
Kämme
Zum großen Teil besteht der Teutoburger Wald aus drei parallelen Kämmen, von denen der nordöstliche und der südwestliche an vielen Stellen von Durchbruchstälern durchschnitten werden, während der mittlere nur an wenigen Stellen und überwiegend nur gering eingeschnitten ist. Die Kämme sind durch die unterschiedliche Härte der hier schräg aus der Tiefe hervortretenden Gesteinsschichten entstanden. Hervortreten ist etwas übertrieben, denn das Gebirge hat nur sehr wenige sichtbare Felsen, darunter allerdings die berühmten Externsteine.
Der Hauptkamm des Teutoburger Walds, in dem der Barnacken (446 m ü. NN) den höchsten Berg darstellt, wird vom Osning-Sandstein aus der Unterkreide gebildet. Ein Teil des Mittelgebirges, der sich süd-südöstlich von Bielefeld rund um den Ebberg (309 m) befindet, wird übrigens noch heute Osning genannt. Das Gebirge fällt in Richtung Nordwesten nahezu kontinuierlich ab, bis es südlich von Hörstel am Huckberg (96 m) seine niedrigste Stelle erreicht und ungefähr dort endet.
Name
Anfang des 19. Jahrhunderts wurde im Zuge des beginnenden deutschen Nationalismus und der Hermann-Verehrung der Osning in Teutoburger Wald umbenannt. Das ist eine (Rück-) Übersetzung des Namens saltus Teutoburgiensis jenes Waldgebirges, wo dem römischen Schriftsteller Tacitus zufolge die Varusschlacht (clades Varianae - die Varusniederlage) stattgefunden hatte, in der die Römer durch ein germanisches Heer unter Führung des Cheruskerfürsten Arminius (Hermann) besiegt worden waren. Wie schon zur Zeit der Errichtung des Hermannsdenkmals vermutet wurde und auch neuere Grabungsbefunde nahelegen, fand die Schlacht im Teutoburger Wald wahrscheinlich gar nicht im Osning statt, sondern weiter nördlich im Kalkrieser Berg am Nordrand des Wiehengebirges.
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