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Gastronomie in Rüdesheim am Rhein

Die Drosselgasse ist eine drei Meter breite und etwa 144 m lange, kopfsteingepflasterte Straße in Rüdesheim am Rhein, die jährlich von etwa drei Millionen Menschen besucht wird.

 

Die teilweise in Fachwerkbauweise errichteten zahlreichen Weinhäuser prägen neben Geschenkartikel- und Souvenirläden das Bild der weltweit bekannten Drosselgasse. Sie ist eine von sechs Verbindungsgassen zwischen der Rüdesheimer Oberstraße und der Rheinuferpromenade.

 

Geschichte der Drosselgasse

Die Drosselgasse wurde erstmals im 15. Jahrhundert als Quartier von Rheinschiffern erwähnt. Da die Schiffer nur Segel, Ruder, Tauwerk und Werkzeug in die Wohnungen und Höfe mitnahmen, waren die Häuser und Hinterhöfe nur durch schmale Hausflure von der Gasse erreichbar; die Schiffe blieben am Rheinufer vertäut.

 

Nachdem sich auch einige Winzergasthäuser angesiedelt hatten, etablierten sich im 18. und 19. Jahrhundert Straußwirtschaften im Rüdesheimer Stadtgebiet. Besser situierte Bürger und höhere Beamte der kurmainzischen Landesregierung zogen in die Drosselgasse, offizielle Einrichtungen wie die herzoglich-nassauische Amtsverwaltung, die nassauische Landessteuerkasse und die königlich-preußische Kreisverwaltung folgten.

 

Drosselgasse

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die Lokale beliebte Ausflugsziele. Der „Drosselhof“ buhlte mit Live-Musik um Kunden und ließ hierzu auch eigene Trinklieder schreiben. Der Wirt Johannes Müller bot Studenten der Binger Technischen Hochschule sonntags kostenlose Bewirtung, wofür diese im Gegenzug durch Singen von Kneipliedern Gäste anlocken sollten. 1887 verfasste Otto Hausmann eigens das Lied „Zu Rüdesheim in der Drosselgass'“, das auch in den Anfangsjahren des deutschen Rundfunks als geglückte Marketing-Aktion vielfach zwischen den Sendungen gespielt wurde, als der Tourismus-Boom nachließ, der auf die Einweihung des Niederwalddenkmals folgte.

 

Ein Brand vernichtete 1883 die Gebäude im unteren Teil der Drosselgasse. In die folgende Zeit fällt die Einrichtung des „Hotels zur Post“, dessen Betreiber am Erfolg des Drosselhofs teilhaben wollten. Ab 1928 eröffneten mit dem „Lindenwirt“, dem „Drosselmüller“ und dem „Weinhaus Rüdesheimer Schloss“ weitere Weinlokale.

 

Am 25. November 1944 wurden die meisten Häuser der Drosselgasse bei einem alliierten Bombenangriff zerstört. In den 1950er Jahren wurde jedoch ein Großteil der zerstörten Gebäude der Drosselgasse wiederaufgebaut. Neben Weinlokalen, Straußwirtschaften und Souvenirläden siedelten sich auch Bierlokale an.

 

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Drosselgasse aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

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