Geschichte der Stadt Würselen
Jeweils nur wenige Autominuten von der niederländischen und der belgischen Grenze entfernt, in unmittelbarer Nähe zur Eifel und dem Hohen Venn, liegt als Nachbar des Oberzentrums Aachen die Stadt Würselen. Als "Wormsalt": fand Würselen erstmals Erwähnung in einer Urkunde vom 17. Oktober 870. Wormsalt war die Bezeichnung eines der zahlreichen königlichen Nebenhöfe, die entstanden, nachdem Karl der Große Aachen zu einem seiner bevorzugten Aufenthaltsorte gemacht hatte.
Im Mittelalter war das heutige Stadtgebiet auf verschiedene Territorien verteilt. Ein Teil gehörte zum Herrschaftsgebiet der Stadt Aachen und ein anderer zum Herzogtum Jülich. Es kam nicht nur zu Zwischenfällen an dieser Grenze, dem Landgraben, es kam auch häufig zu Auseinandersetzungen der Würselener mit dem Rat der Stadt Aachen. Den Würselenern blieb das volle Bürgerrecht verwehrt, obwohl sie Steuern und Abgaben zahlten.
Nach dem Wiener Kongress 1815 übernahm das Königreich Preußen den Ort Würselen; die Bürgermeisterei gehörte ab 1816 zum neugebildeten Landkreis Aachen. Zu dieser Zeit lebten etwa 3.500 Menschen in Würselen, während es um 1900 rund 10.000 waren.
1924 wurde Würselen die Städteordnung verliehen. Die kommunale Neugliederung schuf 1972 eine neue und größere Stadt Würselen, erweitert um die Nachbargemeinden Bardenberg und Broichweiden mit heute etwa 37.500 Einwohnern.
In Bardenberg, an der ehemaligen Grenze zwischen dem Herzogtum Jülich und dem Aachener Reich, errichtete Graf Wilhelm IV. im 13. Jahrhundert die Burg "Wilhelmstein", hoch über dem Wurmtal. Als Grenzbefestigung und Schutzburg gebaut, ist die Burgruine heute Attraktion im Naherholungsgebiet Wurmtal. Während der Sommermonate finden hier kulturelle Veranstaltungen von Klassik bis Rock, von Theater bis Kabarett statt, die weit über die Grenzen Würselens hinaus auf Interesse stoßen.