Geschichte der Stadt Wiesbaden
1. Jh. n.Chr.
Bau der Heidenmauer
um 370
Römerkastell Aquis Mattiacis in Wiesbaden auf dem Heidenberg
7./8. Jh.
In der Frankenzeit wird Wiesbaden Hauptort des 'Königssondergaus' - Einhard, Biograph Karls des Großen, erwähnt erstmals ein 'castrurn wisibada'
1170/80
Die Nassauer Grafen erwerben Reichsbesitz in und um Wiesbaden
um 1232
Wiesbaden wird Reichsstadt
1296
Der deutsche König Adolf von Nassau stiftet das Kloster Klarenthal - Vergebliche Belagerung der Stadt durch die Truppen von König Ludwig dem Bayern, Plünderung und Verwüstung des Klosters Klarenthal und des Umlandes
um 1340
Erster Nachweis von Juden in Wiesbaden.
15. Jh.
Pest und Seuchen
um 1515
Einführung des Stadtsiegels mit drei Lilien
1524
ca. 1200 Einwohner
1547
25. April: großer Stadtbrand, der Wiesbaden bis auf die Burggebäude fast völlig zerstört
1564-1566
Errichtung des Marktbrunnens rnit Zuleitung vom Heiligenborn
1610
Altes Rathaus vollendet
1635
Schwedische Truppen in der Stadt einquartiert
1644
Wiesbaden von allen Einwohnern verlassen
1690
Freibrief (befristete Befreiung von Gerneindesteuern, kostenloses Bauland und Material) des Fürsten Georg August Samuel für Neubürger, Wiederaufbau und Erweiterung der Stadt
ab 1701
Bau des Schlosses in Biebrich
1722
Wiesbaden hat 2000 Einwohner
1744
Unter Fürst Karl wird Wiesbaden zum Regierungssitz des Fürstentums Nassau-Usingen
1806
Reichsdeputationshauptschluß: Wiesbaden wird Hauptstadt des Herzogtums Nassau. Die nassauischen Herrscher beginnen, die Stadt zum europäischen Modekurort auszubauen.
1810
Alter Kursaal (Christian Zais) eröffnet
1814
Das Herzogtum Nassau erhält eine Verfassung
1817
Stadtentwicklungsplan von Christian Zais: Historisches Fünfeck (Wilhelm- ,Taunus-, Röder - Schwalbacher- und Friedrichstraße - später Rheinstraße); Wiesbaden hat ca. 3800 Einwohner
1820-1848
Einwanderung armer Landbevölkerung aus ganz Nassau nach Wiesbaden
1826
Wiesbaden hat ca. 7000 Einwohner
1837/42
Stadtschloß
1840
Taunusbahn Frankfurt/M Wiesbaden
4.März 1848
In Wiesbaden eine der ersten Massenaktionen in Deutschland innerhalb der Märzrevolution
1849
Erste katholische Kirche (Bonifatiuskirche)
1850
Brand der Mauritiuskirche
1856
Stadtentwicklungsplan von Carl Boos: im Norden und Osten aufgelockerte Villenviertel, im Westen und Süden enge Wohnbebauung. Die Villenviertel werden bevorzugter Wohnsitz von Rentiers aus ganz Deutschland.
1862
Marktkirche geweiht
1866
Nassau wird von Preußen annektiert. Wiesbaden wird Sitz eines preußischen Regierungspräsidenten
1869
Einweihung der Synagoge am Michelsberg
1870-1915
Zahlreiche bedeutende Bauten (Casino Gebäude, Villa Clementine, Bergkirche, Krankenanstalten in der Schwalbacher Straße, Theater, Ringkirche, Hauptbahnhof, Lutherkirche, Museum)
1873
Brotkrawall in der Innenstadt: Prostestaktion der ärmeren Bevölkerung gegen Teuerung
1875
Erste Pferdebahn (seit 1896 elektrische Straßenbahn)
1885
Typhus-Epidemie - daraufhin beschleunigter Ausbau einer neuen Schwemmkanalisation
1887
Neues Rathaus
1888
Nerobergbahn in Betrieb genommen
1894
Kaiser Wilhelm II. erstmals in Wiesbaden. Seine Besuche heben bis 1914 Wiesbadens Bedeutung als Kur- und Rentierstadt
1896
Die ersten 'Maifestspiele'
1897
Land- und Amtsgericht fertiggestellt
um 1900
Ringbebauung: in den Vierteln außerhalb der Ringe wird 'soziale Mischung' angestrebt
1905
Wiesbaden wird Großstadt (mehr als 100.000 Einwohner: ca. 200.000 Kurgäste)
1907
Neues Kurhaus; Einweihung des 'Landesdenkmals' auf der Adolfshöhe
ab 1914
Wiesbaden verliert seine Bedeutung als 'Weltkurstadt'; Verlust der Wirtschaftskraft, die auf der Kur und den Rentiers aufbaute
1918
Ein Arbeiter und Soldatenrat übernimmt vollziehende Gewalt vorn 9. November bis 18. Dezember
13. Dezember 1918
Einmarsch der französischen Besatzungstruppen
1919/23
Seperatistische Putschversuche
1925
Ablösung der französischen durch englische Truppen (bis 1930)
1926
Eingemeindung von Biebrich, Schierstein und Sonnenberg
1928
Weitere Eingemeindungen
1933
NSdAP erreicht im Stadtparlament 28 von 54 Sitzen
1932-1937
Reisinger und Herbert-Anlagen entstehen
1934
Opelbad eröffnet
1938-1942
Vertreibung und Ermordung der jüdischen Wiesbadenerinnen und Wiesbadener
1945
2./3. Februar: Schwerster Bombenangriff während des 2.Weltkriegs; Teile der lnnenstadt und des Kurviertels werden zerstört; 28. März: Einmarsch amerikanischer Truppen
12.Oktober 1945
Wiesbaden wird hessische Landeshauptstadt
1946
200.000 Einwohner
1953/55
Bundeskriminalamt und Statistisches Bundesamt ziehen nach Wiesbaden
1957
'Rhein-Main-Halle' als Kongreßzentrum fertiggestellt
1966
Großsiedlung Klarenthal
1967
Großsiedlung Schelmengraben
1970
Neues Kurviertel im Aukammtal/Bingert
1971
Grundsatzbeschluß zur Sanierung des Bergkirchenviertels - Rettung der 'City Ost' vor Spekulanten
1976
Städtische Kliniken auf dem Freudenberg
1977
Eingemeindung von sechs östlichen Vororten; SPD verliert bei Kommunalwahl absolute Mehrheit
1981
Massendemonstration gegen die Startbahn West in Wiesbaden
1985
erste rot-grüne Koalition in Wiesbaden - Achim Exner (SPD) wird Oberbürgermeister
1993
Bürgerentscheid (erstmalig möglich) kippt Pläne für einen modern gestalteten Neubau auf dem Dernschen Gelände neben dem Rathaus
1997
1. Direktwahl des Oberbürgermeisters gewinnt Hildebrand Diehl (CDU)