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Geschichte der Gemeinde Reilingen

ca. 300.000 bis 250.000 v. Chr.

Fund von Schädelfragmenten eines Frühmenschen, dem 'homo erectus reilingensis', einer Spätform der 'homo erectus', der wahrscheinlich in der Holsteinwarmzeit gelebt hat.

 

römische Besatzung

Die Römer legten aus strategischen Gründen Straßen an, von denen zwei auch durch die Reilinger Gemarkung führten. Zur Sicherung von eroberten Gebieten bauten sie sogenannte Tiefburgen, von denen sich vermutlich eine auf der Insel zwischen Kraichbach und dem Kehrgraben befand, aus der später die Burg Wersau entstand.

 

1236

Erste urkundliche Erwähnung der Burg Wersau, zu deren Herrschaftsbereich auch die Dörfer Reilingen und Hockenheim gehörten.

 

1286 und 1287

Erste Erwähnungen Reilingens unter dem Namen 'villa reitling' und als Rodelingen.

 

24. Juni 1386

Gesandte des Papstes Urban VI. übergaben auf der Burg Wersau die päpstlicher Erlaubnis zur Errichtung eines Generalstudiums. Damit begründete Pfalzgraf Ruprecht I. die Universität Heidelberg.

 

1461 bis 1463

Durch die sogenannte Mainzer Stiftsfehde kamen Wersau und damit Reilingen und Hockenheim, die bisher formal ein Lehen der Bischöfe von Speyer waren, endgültig zur Kurpfalz.

 

16. Jahrhundert

Zerfall der Burg Wersau: der Landhuter Erbfolgekrieg und die darauf folgenden Bauernkriege waren hauptsächlich dafür verantwortlich. Ein zweites Schloß, notdürftig wieder aufgebaut, wurde im 30jährigen Krieg wieder zerstört.

 

1689

Im Orleanischen Krieg brennen französische Truppen Wersau und große Teile Reilingens nieder.

 

18. Jahrhundert

Die Hugenotten brachten der Kurpfalz und damit auch Reilingen den Tabakanbau. Mitte des 19. Jahrhunderts erntete man 1.500 bis 2.000 Zentner Tabak pro Jahr. Noch heute zählt Reilingen zu den größten Tabakanbaugemeinden Nordbadens.

 

1764

Reilingen erwirbt die Ruine Wersaus, das Schloß wird nicht wiederaufgebaut.

 

1802/03

Reilingen kommt in badischen Besitz.

 

1890

Neben dem Tabak setzt sich immer mehr der Spargelanbau durch.

 

1899 bis 1901

Reilingen wird an das Stromnetz angeschlossen.

 

1927

Die allgemeine Wasserversorgung wird im Dorf eingerichtet.

 

1. April 1945

Reilingen wird von amerikanischen Truppen ohne Gegenwehr besetzt.

 

1965

Errichtung der Friedrich-von-Schiller-Schule als Grund- und Hauptschule.

 

März 1971

Fertigstellung einer Mehrzweckhalle

 

1975

Im Zuge der Verwaltungsreform blieb Reilingen selbständig und bildet mit Hockenheim, Neulußheim und Altlußheim eine Verwaltungsgemeinde.

 

1979

Bau eines Feuerwehrgerätehauses

 

1986

Einrichtung eines Festplatzes im künftigen Spiel-, Sport- und Freizeitzentrum Nachtwaid. Zentrum der kulturellen Aktivitäten wird das Dorfgemeinschaftshaus mit dem Heimatmuseum.

 

1987/88

Eine neu erstellte Sporthalle bietet 1.500 qm Sportfläche mit 900 Sitzplätzen und einer Tiefgarage.

 

1989

Besiegelung der Gemeindepartnerschaft mit dem französischen Ort Jargeau.

 

17. September 1991

Katastrophaler Großbrand der Fritz-Mannherz-Mehrzweckhalle, der das Kultur- und Sportgeschehen Reilingens schwer trifft.

 

1. September 1994

Der Wiederaufbau der Fritz-Mannherz-Halle wurde abgeschlossen und seiner Bestimmung übergeben.