Oberstedten
Oberstedten wurde erstmals mit dem Namen Stetine im Jahre 817 erwähnt. Im frühen Mittelalter gab es die Ortschaft Stedten, geteilt in Ober-, Mittel- und Niederstedten. Auf einer Anhöhe und den Trümmern eines Römerkastells wurde die Ritterburg Hohenberg errichtet. Um 1180 erwarb Wortwin von Hohenberg die Burg, die er samt Gericht um 1200 an Gottfried von Eppstein verkaufte. In der Mitte der Burg steht noch heute der Bergfried, der sogenannte "Weiße Turm". Um die Burg herum gruppierte sich später der Ort Homburg. Auch Mittel- und Niederstedten wurden später zu Homburg. Im Mittelalter gab es die Märkerdinger Waldgenossenschaft, zu der auch Stedten gehörte. Die Versammlungen wurden im Freien abgehalten. Entweder kam man an der uralten Wallfahrtskirche St. Crutzen (steht heute nicht mehr) in der Kalbacher Gemarkung oder auf dem Oberurseler Feld zusammen.
Oberstedten aber blieb für sich eine eigene Gemeinde und wurde erst 1972 in Oberursel eingemeindet. Das Gebiet wurde schon sehr früh besiedelt. Das zeigen Ausgrabungen aus der Bronzezeit (1600 - 1000 v.Chr.) und der Römerzeit. Die evangelisch- lutherische Kirche in Oberstedten kann man als Mutterkirche von Bad Homburg bezeichnen. Die jetzige Kirche wurde 1706-1715 erbaut, 1954/55 kam der Turm dazu und die Kirche wurde erweitert. 1975 wurde die Kirche restauriert. Die heutige katholische Kirche wurde 1962 erbaut.
Der Oberstedter Mühlenbrunnen wurde 1997 errichtet. Er stellt einen Original- Kollergang der Hölschersmühle von 1854 dar.
1958 wurde im Wald der Reichssiedlungshof eingerichtet, der heute noch besteht. Nach dem Krieg hatten die USA dort ein sogenanntes "Camp King" eingerichtet, dort lebten viele US-Amerikaner mit ihren Familien, bis dieses Camp 1997 aufgelöst wurde. Heute entsteht dort ein neues Wohngebiet.
Oberstedten ist eine Wohngegend mit vielen Villenhäusern, es gibt hier wenige Geschäfte zum Einkaufen und nur ein kleines Industriegebiet. Aufgrund der Nähe zum Wald sind viele erholsame Spaziergänge möglich. Man kann zum Hotel Hardersmühle wandern oder zur Forellenzuchtanlage, dort Essen gehen oder sich frisch gefangenen oder geräucherten Fisch mitnehmen.
An der Grenze zum Bad Homburger Gebiet steht das Gotische Haus. Es war ein Jagd- und Lustschloß vom Landgraf Friedrich VI. und wurde 1822/28 in neugotischen Stil erbaut. Heute findet man hier ein Hutmuseum und ein Café.