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Gastronomie in Mannheim

Neckarbrücke

Diejenigen Leute, welche das Nachtleben von seiner authentischen Seite erleben wollen, gehen in den Jungbusch. Aufgrund der Nachbarschaft zum angrenzenden Handelshafen war der Jungbusch früher das Arbeiterviertel, besonders der Sackträger im Hafen. Vom verrufenen Rotlichtbezirk von einst hat sich die Gegend heute zum angesagten Ausgehkiez gemausert. Die Jungbuschstraße ist quasi das Epizentrum des gleichnamigen Viertels. Man geht zum Essen in die Kombüse, Admiral Nelson guckt einem beim Tanzen zu und alle kennen Onkel Otto und Maria. Mittendrin und nicht weniger bekannt ist das Hagestolz. Der Vintage-Wohnzimmercharme dieser Bar ist so außergewöhnlich wie die Drinks, die hier serviert werden. Rauchiger Whisky mit rotem Wermut, Granatapfel, Minze, Zitrone und Apfel. Aber warum denn nicht? Die Barkeeper hinter der Theke verstehen eben ihr Handwerk und das merkt man den Cocktails und Longdrinks an – ausgefallen und ungewöhnlich, aber immer sehr lecker.

 

Der echte 'Mannemer Dreck'

In unserer schnellebigen, modeorientierten Zeit ist es nur wenigen Dingen beschieden, sich mehr als anderthalb Jahrhunderte beständiger Beliebtheit zu erfreuen. Der echte 'Mannheimer Dreck' zählt dazu. Der unvergleichliche Geschmack steht in einem seltsamen Widerspruch zu seinen Namen. Den erhielt er seinerzeit durch eine Episode aus der Stadtgeschichte Mannheims, als vom damaligen Stadtamtsvorstand Herrn von Jagemann eine Polizeivorschrift erlassen wurde, die 'Jedermann mit zwei Reichstalern Strafe belegte, der den im Hause gesammelten Koth mit dem Kehricht auf die Straße brachte'. Sprichwörtlicher Mannheimer Mutterwitz veranlaßte wohl einen zeitgenössischen Konditor und - wie man in Österreich sagt - Lebzelter, also Lebkuchenbäcker, der einen guten Ruf besaß, ein eigenartiges Gebäckstück ins Schaufenster zu legen, das beträchtlich zur Erheiterung des Publikums beitrug. Das war die Geburtsstunde einer Mannheimer Backspezialität, die seit diesen Tagen aus unserer Stadt nicht mehr wegzudenken ist. Das alte, in seiner Urform überlieferte Rezept, nach dessen Verfahren dieses Gebäckstück hergestellt wird, ist noch heute im Besitz der Konditorei Herrdegen in Mannheim, E2,8. Echter 'Mannemer Dreck' besteht nur aus besten Rohmaterialien (wie Nüssen, Zucker, Orangeat, Zitronat, Gewürzen) und wird auf Oblaten gebacken und mit Schokolade überzogen. Mit seinem wunderbaren Aroma stellt er ein ganz hervorragendes Dauergebäck dar.

Gastroguide

 

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