Geschichte der Stadt Lampertheim
Entstehungsdaten
832
Lampertheim wurde erstmalig als Langobardonheim erwähnt.
1716
Verleihung der Marktrechte.
4. August 1951
Verleihung der Stadtrechte durch hessische Landesregierung.
1. Oktober 1971
Eingemeindungsverträge mit den Gemeinden Hofheim und Rosengarten.
Am 1. August 1972
wurden die gemeindefreien Grundstücke
Wehrzollhaus und die ehemals selbständige Gemarkung
Wildbahn sowie die ehemals selbständige Gemarkung
Seehof mit Ausnahme einige Flurstücke, die der
Stadt Lorsch zugeordnet wurden, in die Stadt eingegliedert
(Gesetz zur Neugliederung des Kreises Bergstraße
vom 11. Juli 1972)
Am 21. Juni 1983
erfolgt die Eingliederung des ehemaligen
Stadtteils Rennhof der Stadt Hemsbach in die
Stadt Lampertheim durch die Ratifizierung
des Stadtvertrages vom 18. März 1983 zwischen den
Ländern Hessen und Baden-Württemberg.
Geschichte
Über 400 Jahre lebten Kelten in unserer Gegend, 50 v.Chr. traten die ersten Germanen, wahrscheinlich Sueben auf. Ein römisches Gräberfeld aus der Zeit von Kaiser Domitian läßt darauf schließen, daß Lampertheim ein römisches Lager war. Lampertheim wurde mit der Kellerei Stein im Jahre 1387 zur Hälfte an die Kurpfalz verpfändet. Um das Jahr 1540 wurde in Lampertheim die Reformation eingeführt.
Zweimal wurde Lampertheim völlig niedergebrannt. Der erste Ortsbrand war 1504, der zweite 1622. 1622 waren keine 10 Einwohner verblieben. 1670 entstand ein neues Rathaus, daß erneut 1735 den Flammen zum Opfer fiel. 1738 wurde das heutige Rathaus gebaut.
Ende des 19. Jahrhunderts stieg die Zahl der Einwohner erstmals über 8000. 1951 betrug die Zahl der Bürger ca. 16500 und stieg inzwischen auf über 32000.
Bedeutende infrastrukturelle Maßnahmen wie der Bau einer Ostumgehung im Jahr 1991 dienen der Entlastung der Lampertheimer Innenstadt. Nachdem das Rathaus zu klein geworden war, entschloß man sich im Jahr 1970 zum Bau eines neuen Stadthauses. Durch erneute Raumnot wurde 1988 das Haus am Römer erstellt.
Dank einer tatkräftigen Gemeindevertretung und einer aufgeschlossenen Bürgerschaft konnte in den letzten Jahrzehnten auf kommunalem und wirtschaftlichem Gebiet Bedeutendes geleistet werden. Heute ist Lampertheim ein blühendes Gemeinwesen.
Geschichte Hofheims, genannt Hovenheim
Zahlreiche Bodenfunde in Hofheim bestätigen die Besiedlung des Gebietes in der jüngeren Steinzeit (3000 - 2000 v.Chr.) Sehr reichhaltig waren bis in die jüngste Zeit Bodenfunde aus der Zeit des fränkischen Siedlungsbeginns. Als besonders aufschlußreich gilt ein fränkisches Reitergrab, das in der Teichwiese freigelegt wurde. Aufzeichnungen findet man im Kloster Weisenburg, dem im Jahr 991 der Besitz in "Hovenheim" an den Herzog Otto von Kärnten verloren ging. Mit der Steiner Pfandschaft kam Hofheim im Jahre 1354 an den Grafen von Sponheim und 1387 an die Kurpfalz. Seit dem Oktober 1971 gehört Hofheim zu Lampertheim. Inmitten des ältesten Hofheimer Siedlungsgebietes steht das alte Rathaus. Der Schlußstein trägt die Jahreszahl 1711. Das Rathaus wurde 1974/75 von Grund auf renoviert. Die katholische Pfarrkirche wurde von Barockmeister Balthasar Neumann 1747 bis 1749 erbaut.
Hüttenfeld
Die ersten Siedler hießen Nikolaus Hamm, Valentin Jakob, Johann Walter und Anton Rößling. Am 20. Juli 1813 erhielt die Ansiedlung den Namen Hüttenfeld.
1853 erbaute der Frankfurter Bankier Baron von Rothschild das Schloß Rennhof, daß am 1. April 1953 vom Litauischen Zentralkomitee erworben wurde. Seitdem ist darin eine litauische Oberschule untergebracht.
1983 wurde das katholische Pater- Delp- Zentrum eingeweiht, zur Erinnerung an den 1945 hingerichteten Jesuitenpater, der in Hüttenfeld seine Kindheit verbrachte.
Die katholische Herz- Jesu- Kirche wurde Anfang 1992 abgerissen. Durch Domkapitular Engelbert Pries wurde am 16. Juni 1992 der Grundstein für die neue Kirche gelegt, die Bischof Dr. Karl Lehmann am 19. August 1995 einweihte. Verwaltungsmäßig unterstand Hüttenfeld von Anfang an Lampertheim. Seit der Namensgebung im Jahr 1813 wurde dem jeweiligen Pächter des Seehofgutes auch das Amt des Stabhalters übertragen. Er war nach heutigem Sprachgebrauch Ortsvorsteher von Hüttenfeld.
Im Jahre 1950 richtete die Gemeinde Lampertheim eine feste Verwaltungsstelle in Hüttenfeld ein. Mit der Einführung der Magistratsverfassung 1952 erhielt der nunmehrige Stadtteil auch einen Ortsbeirat.
1978 bekam Hüttenfeld ein Bürgerhaus. 1983 erfolgte die Angliederung des bisher zu Hemsbach gehörenden Ortsteil Rennhof.
Neuschloß
Durch die Bergsträßer Pfandschaft gelangte Kurfürst Friedrich I. von der Pfalz im Jahre 1461 in den Besitz des Waldgebietes Wildbahn (Wildbann). Vermutlich in den Jahren 1463 - 1468 (die erste Urkunde ist 1468 hier ausgestellt) entstand in der Nähe dreier wichtiger Straßenverbindungen der damaligen Zeit das kurpfälzische Jagdschloß Friedrichsburg oder wie es bald in Urkunden genannt wurde, das "neue Schloß". Friedrich I. sicherte sich im Jahre 1474 das Fischwasser "im Krähenbruch", bestehend aus Teilen der Gemarkung Seehof und Hüttenfeld, damals Eigentum der Lampertheimer Kirche, um daraus einen See zu machen (Lorscher See).
Die Gemeinde Lampertheim kaufte das Schloßfeld 1808. 1829 - 1927 nahm auf dem ehemaligen Schloßgebäude die Chemische Fabrik Neuschloß ihre Produktion auf. 1927 erfolgte der Abriß der Fabrikanlagen. Nur Kantine und Direktionsgebäude, sowie das zum Schloß gehörige Wirtschafts- und Beamtengebäude blieben.
Der neue Waldfriedhof der Stadt Lampertheim, nahe bei Neuschloß gelegen, wurde im November 1984 eingeweiht.
Rosengarten
Rosengarten entstand am 3. Oktober 1937 als Erbhöfedorf. Es hat seinen Namen nach dem im Jahre 1422 erwähnten Rosengarten, den Pfalzgraf Ludwig III. zusammen mit Kirschgartshausen von dem Wormser Kloster Kirschgarten erwarb. Um die gleiche Zeit entstand als Ergänzung des Nibelungenliedes das Lied von Krimhilds sagenhaftem "Rosengarte" bei Worms, der von dem Dichter in die Gegend der heutigen Gemarkung verlegt wurde. Eine andere Namensdeutung bringt den Rosengarten mit einem "Roßgarten", einer Pferdeweide, in Verbindung. Im Jahre 1524 wird der Rosengarten als Kaiserliches Reichslehen genannt.
Im 18. Jahrhundert gab es einen ausgedehnten Eichenwald, der nach 1789 völlig abgeholzt wurde. In der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg diente ein Teil des Rosengartens dem Wormser Infanterie- Regiment Nr. 118 als Exerzierplatz und Schießgelände. Das im Jahr 1937 gegründete Erbhöfedorf war 1945 Stadtteil von Worms. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde es von Bürstadt bis 1955 mitverwaltet. Seit diesem Jahr war es bis zur Eingliederung nach Lampertheim im Oktober 1971 selbständige Gemeinde.