Geschichte der Stadt Koblenz
Ur- und Frühgeschichte
Seit 1 Million-6000 v. Chr.
Älteste Funde mit einem Alter von über 800 000 Jahren bei Bisholder und Güls
Jagdstationen der mittleren und jüngeren Steinzeit im Löß bei Koblenz-Metternich
6000 v. Chr.-2000 v. Chr.
Jungsteinzeitliche Kulturen im Stadtgebiet; Siedlungen der Bandkeramik und Rössener Kultur bei Rübenach und Güls
Höhensiedlung der Michelsberger
Kultur auf dem Dommelberg im Stadtwald Glockenbecher der späten Jungsteinzeit aus Lützel, Moselweiß und Horchheim
2000/1800 v. Chr. - 8. Jh. v. Chr.
Bronze- und Urnenfelderzeit Bronzeschwerter und -beile von Schmuck- und Trachten- gegenständen aus der Mosel zwischen Balduinbrücke und Deutschem Eck
Urnenfelderzeitliche Brandgräber in Pfaffendorf, Horchheim, Rübenach und auf der Karthause
8. Jh. v. Chr.-1. Jh. v. Chr.
Hunsrück-Eifel-Kultur und keltische Zivilisation
Zahlreiche Siedlungen im Stadtgebiet (z. B. Kornpfortstraße, St.-Kastor-Basilika, Bubenheim, Metternich und Neuendorf); teils reich mit Beigaben ausgestattete Gräber in Lützel, Wallersheim und Horchheim
Keltische Befestigung mit Wallanlagen auf dem Dommelberg im Stadtwald
Spätkeltische Siedlungsreste und Grabgärten des 1. Jh. v.Chr. im Innenstadtbereich und in Arzheim, Lützel, Metternich sowie im Stadtwald
Römische Zeit
um 20 v. Chr.
Ausgedehnte frührömische Siedlungsreste entlang der Löhrstraße zwischen Wöllershof und Münzplatz
Römische Tempelanlage unter der St.-Kastor-Basilika
um 9 v. Chr.
Angenommene Anlage eines Erdkastell
vor 37 n. Chr.
Römisches Auxiliar-(Hilfs-)lager
um 49
Bau einer Rheinbrücke zwischen Koblenz und Ehrenbreitstein
Mitte 1. Jh.
Vielfältige Siedlungsreste und Gräberfelder im Stadtgebiet
um 70
Aufgabe der römische Rheinkastelle infolge des Bataveraufstands
bis 79
Neuorganisation der Rheingrenze und Errichtung von Steinkastellen
81-96
Durch die Anlage des Limes verliert das Koblenzer Kastell seine Bedeutung und wird wohl aufgegeben.
vor 100
Erste Überlieferung des Namens 'Confluentes'
2. Jh.
Aufwendige römische Villengebäude in der Innenstadt (z. B. Florinspfaffengasse, Görres- und Münzplatz) und in den Stadtteilen (z. B. Bubenheim und Lay)
Große Tempelanlage für Merkur und Rosmerta im Stadtwald
Errichtung des Hilfstruppenkastells in Niederberg zum Schutz des römischen Limes
vor 200
Bau einer Moselbrücke
259/260
Fall des Limes durch eindringende germanische Franken
Anfang 4. Jh.
Sicherung des Altstadtkerns durch massive Befestigungen; Ausbau zum spätantiken Kastell (teil- weise sichtbar erhalten)
Errichtung einer befestigten Moselbrücke
401
Standort einer römischen Verteidigungstruppe (milites defensorum) unter dem Kommando eines Präfekten
Anfang 5. Jh.
Aufgabe spätrömischer Verwaltung im Rhein-Mosel-Gebiet
Fränkische Zeit
vor 500
Eroberung durch die Franken
um 550
Erwähnung eines fränkischen Königshofes in Koblenz
585
Besuch der Frankenkönige Childebert von Austrasien und Guntram von Neustrien im 'castrum Confluentis' (Gregor von Tours)
Karolingische Zeit
806 (6. Febr.)
Koblenz kommt infolge der Reichsteilung Karls des Großen als Teil von Austrasien an dessen Sohn Karl
829/830
Bei der Reichsteilung zwischen den Söhnen Ludwigs des Frommen erhält Karl der Kahle u.a. Koblenz
836 (12. Nov.)
Weihe der St.-Kastor-Kirche
836 (19. Nov.)
Besuch Kaiser Ludwigs des Frommen und seiner Familie
842 (19. Okt.)
Verhandlung der Gesandten der Söhne Ludwigs des Frommen über die Teilung des Reichs
843 (Aug.)
Im Vertrag von Verdun erhält Lothar I. u.a. Koblenz, das nun zu Lotharingien gehört
860 (1. Juni)
Zusammenkunft der Könige Ludwig der Deutsche, Karl der Kahle und Lothar II.
882
Zerstörung durch die Normannen
925
Lotharingien kommt an das ostfränkische Reich
Die kurfürstliche Stadt
1018
Kaiser Heinrich II. schenkt Erzbischof Poppo von Trier den Königshof Koblenz
um 1020
Die Burg Ehrenbreitstein kommt an das Erzstift Trier
1042
Kaiser Heinrich II. schenkt dem Trierer Stift St. Simeon den Koblenzer Markt- und Schiffszoll
1105 (21. Dez.)
Unterredung Kaiser Heinrichs IV. mit seinem Sohn Heinrich V. in Lützelkoblenz
1138 (7. März)
Wahl Konrads III. zum König in Lützelkoblenz
1198 (Okt.)
Schlacht zwischen König Philipp von Schwaben und König Otto IV. im ausgetrockneten Moselbett bei Koblenz
um 1216
Niederlassung des Deutschen Ordens
1245
Koblenzer Stadtbrand
1247 (25. Aug.)
Letztmalige Erwähnung des Trierer St. Simeon-Stifts als Inhaber des Koblenzer Zolls
vor 1248
Bau der Burg Stolzenfels
1253 (25. Juli)
Die Grafen von Nassau verpfänden dem Trierer Erzbischof die Vogtei zu Koblenz
1276 (5. Aug.)
Erste Erwähnung eines Koblenzer Stadtrats
1300 (12. Juli)
Statut über die Wahl des Koblenzer Stadtrats
1304 (28. Mai)
Unterwerfung der Stadt nach heftigen Kämpfen mit Erzbischof Dieter - Verzicht auf die Bildung eines Stadtrats
1309 (13. Sept.)
König Heinrich VII. verleiht der Stadt Koblenz einen Jahrmarkt
1338 (Aug./Sept.)
Hoftag Kaiser Ludwigs des Bayern in Anwesenheit des englischen Königs Eduard III.
1414
Kaiser Sigismund hält sich fast vier Wochen in Koblenz auf
1486 (26. Juni)
Besuch Kaiser Friedrichs III. und seines Sohnes Maximilian in Koblenz
1562 (11. Apr.)
Die sog. 'Leyana', eine Verordnung des Kurfürsten macht Koblenz gegen den Widerstand der Bürger zur kurtrierischen Landstadt
1580 (5. Dez.)
Ansiedlung des Jesuitenordens in den Gebäuden des Klosters 'in der alten Leer'
1632 (5. Juni)
Entsprechend einem Vertrag mit dem Trierer Kurfürsten besetzen die Franzosen den Ehrenbreitstein
1632 (1. Juli)
Kapitulation der Stadt Koblenz, die daraufhin eine französische Besatzung erhält
1636 (Mai)
Koblenz wird von kaiserlichen Truppen besetzt
1637 (27. Juni)
Die französische Besatzung des Ehrenbreitstein kapituliert nach über einjähriger Belagerung durch kaiserliche Truppen
1688 (Okt./Nov.)
Beschießung durch die Truppen König Ludwigs XIV. von Frankreich. Enorme Zerstörungen
1786 (23. Nov.)
Einzug des Kurfürsten Clemens Wenzeslaus in das neuerbaute Schloß am Rhein
1787 (23. Nov.)
Einweihung des Theaters
1794 (7. Okt.)
Kurfürst Clemens Wenzeslaus flieht endgültig aus seinem Territorium vor der heranrückenden französischen Revolutionsarmee
1794 (23. Okt.)
Einnahme der Stadt durch die Franzosen
1799 (27. Jan.)
Die Besatzung der Festung Ehrenbreitstein ergibt sich den Franzosen
Die französische Stadt
1801 (9. Febr.)
Im Frieden von Lunéville fällt Koblenz an Frankreich
1803 (25. Febr.)
Gemäß dem Reichsdeputationshauptschluß kommt Ehrenbreitstein an Nassau-Weilburg
1804 (17./19. Sept.)
Aufenthalt Napoleons I. und seiner Gattin Josephine
1806
Errichtung einer Rechtsschule (Universität) im Metternicher Hof
1813/14
In der Neujahrsnacht rücken russische Truppen in das von den Franzosen geräumte Koblenz ein
Die preußische Stadt
1815 (11. März)
Preußische Kabinettsorder, daß Koblenz befestigt und der Ehrenbreitstein wiederhergestellt werden soll
1815 (5. Apr.)
König von Preußen nimmt Koblenz in Besitz
1819 (18. Apr.)
Die Schiffbrücke über den Rhein wird dem Verkehr übergeben
1823 (15. Okt.)
Die Stadt Koblenz schenkt dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen die Ruinen der Burg Stolzenfels
1833 (14. Juli)
Kabinettsorder zur Einsetzung einer Koblenzer Handelskammer
1848 (18. März)
Aufstellung eine Koblenzer Bürgerwehr, die aus ca. 2000 Mann besteht
1848 (21. Nov.)
Auflösung der Koblenzer Bürgerwehr
1858 (11. Nov.)
Einlaufen des ersten Zuges in Koblenz über die neuerbaute Moselbrücke
1864 (9. Mai)
Einweihung der Pfaffendorfer Eisenbahnbrücke in Anwesenheit des Königspaares
1890 (13. März)
Eine königliche Kabinettsorder verfügt die Aufgabe der Koblenzer Stadtbefestigung
1891 (1. Juli)
Eingemeindung von Neuendorf und Lützel
1896 (18. Okt.)
Einweihung des Kaiserin-Augusta-Denkmals
1897 (31. Aug.)
Einweihung des Kaiser-Wilhelm-Denkmals am Deutschen Eck
1901 (10. Okt.)
Einweihung der städtischen Festhalle
1902 (1. Apr.)
Eingemeindung von Moselweiß
Vom Ende des Ersten Weltkrieges bis heute
1918 (9. Nov.)
Bildung eines Arbeiter- und eines Soldatenrats in Koblenz
1918 (12. Dez.)
Einmarsch der Amerikaner in Koblenz
1919 (19. Nov.)
Im neugewählten Koblenzer Stadtrat sitzen erstmals Frauen
1923 (27. Jan.)
Übergang der militärischen Befehlsgewalt von den Amerikanern auf die Franzosen
1923 (29. Juli)
Delegierten-Versammlung der 'Separatisten' in der städtischen Festhalle mit französischer Unterstützung
1923 (1. Okt.)
Eingemeindung von Wallersheim
1923 (23./25. Okt.)
Vertreibung der Separatisten und anschließend erneute Besetzung des Schlosses
1924 (9. Feb.)
Die Separatisten räumen das Koblenzer Schloß
1926 (26. Mai)
Änderung der Schreibweise des Namens der Stadt von 'Coblenz' in 'Koblenz'
1929 (30. Nov.)
Die französische Besatzung verläßt Koblenz
1930 (22. Juli)
Reichspräsident Paul von Hindenburg besucht Koblenz anläßlich der Befreiungsfeiern. Zusammenbruch einer überlasteten Brücke über den Floßhafen
1933 (15. März)
Absetzung des Oberbürgermeisters Dr. Hugo Rosendahl durch die Nationalsozialisten
1934 (22. Apr.)
Einweihung der neuen Moselbrücke unter dem Namen 'Adolf-Hitler-Brücke'
1935 (24. März)
Einweihung der 'Thingstätte' auf dem Vorplatz des Schlosses
1936 (7. März)
Infolge der Wiederbesetzung des Rheinlands werden auch in Koblenz erneut deutsche Truppen stationiert
1937 (1. Juli)
Eingemeindung von Metternich, Ehrenbreitstein, Pfaffendorf, Horchheim, Neudorf und Niederberg
1941 (15. Juni)
Einweihung des Schängelbrunnens auf dem Rathausplatz
1945 (19. März)
Besetzung der Koblenzer Innenstadt durch amerikanische Truppen
1945 (15. Juli)
Gemäß den Beschlüssen der Potsdamer Konferenz löst in Koblenz die französische Besatzung die amerikanische ab
1945 (8. Dez.)
Koblenz wird Verwaltungssitz der neugegründeten Provinz Rheinland-Hessen-Nassau
1946 (30. Aug.)
Gründung des Landes Rheinland-Pfalz
1946 (22. Nov.)
Konstituierende Sitzung der 'Beratenden Landesversammlung von Rheinland-Pfalz' im Stadttheater Koblenz
1947 (4. Juni)
Konstituierende Sitzung des ersten rheinland-pfälzischen Landtags im großen Rathaussaal von Koblenz
1948 (8.-10.Juli)
Rittersturz-Konferenz der Ministerpräsidenten elf westdeutscher Länder unter Vorsitz des rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Peter Altmeier zur künftigen politischen Entwicklung Deutschlands
1950 (16. Mai)
Der rheinland-pfälzische Landtag beschließt die Verlegung der Landesregierung von Koblenz nach Mainz
1953 (18. Mai)
Bundespräsident Theodor Heuss erklärt das Denkmal am Deutschen Eck zum 'Mahnmal der deutschen Einheit'
1957 (8. Feb.)
Koblenz wird wieder Garnisonsstadt
1958 (15.-17. Okt.)
2. Rittersturz-Konferenz
1962 (17. Juni)
Koblenz hat 100.000 Einwohner und wird Großstadt
1963 (24. Juni)
Städtepartnerschaft Koblenz-Nevers
1969 (6. Mai)
Städtepartnerschaft Koblenz - Haringe (Stadtteil von London)
1969 (9. Juni)
Eingemeindung von Kapellen-Stolzenfels und Kesselheim
1970 (7. Nov.)
Eingemeindung von Arenberg, Arzheim, Bubenheim, Güls, Immendorf, Lay, Rübenach und kleinen Gemarkungsteilen von Rhens
1970 (7. Nov.)
Auflösung des Landkreises Koblenz
1975 (20. Juni)
Einweihung der Südbrücke
1978 (22. Apr.)
Städtepartnerschaft Koblenz - Norwich
1981 (5. Sept.)
Städtepartnerschaft Koblenz - Maastricht
1990 (20. Aug.)
Einweihung der Kurt-Schumacher-Brücke über die Mosel
1991 (21. Sept.)
Städtepartnerschaft Koblenz - Novara (Italien)
1992
2000-Jahr-Feier der Stadt Koblenz
1992 (17. Juni)
Städtepartnerschaft Koblenz - Austin/Texas
1993 (25. Sept.)
Enthüllung des nachgegossenen Reiterstandbildes Kaiser Wilhelms I. am Deutschen Eck
1994 (14. Okt.)
Amtseinführung von Oberbürgermeister Dr. Eberhard Schulte-Wissermann