Das Hessische Ried ist ein Teil des in Hessen gelegenen nordöstlichen Abschnitts der Oberrheinischen Tiefebene. Es liegt zwischen Rhein und Odenwald und erstreckt sich von Lampertheim im Süden bis hinauf nach Groß-Gerau und zum Frankfurter Flughafen.
Das Flachland war früher überwiegend sumpfig und immer wieder von schweren Überschwemmungen durch Rhein und Weschnitz betroffen. Bei der Erschließung durch die Römer wurde es daher gemieden und die Straße, die „Strata Montana”, an der Bergstraße, also etwas erhöht am Rand des Odenwaldes angelegt. Später stellte das Kloster Lorsch ein wichtiges Zentrum inmitten des Rieds dar.
Erst mit der Regulierung von Rhein und Weschnitz wurde es vermehrt für den Ackerbau nutzbar gemacht. Hinzu kamen flächenhafte Entwässerungen landwirtschaftlicher Nutzflächen in Folge des „Generalkulturplans” von 1925. Im milden Klima gedeihen besonders Spargel und Tabak. Bedingt durch die Nähe zu mehreren Ballungsgebieten (Rhein-Main-Gebiet, Rhein-Neckar-Gebiet) wird zunehmend auch Gemüse und Salat angebaut. Aufgrund der geringen Niederschläge im Hessischen Ried wird daher immer stärker eine künstliche Bewässerung erforderlich.
Starke Grundwasserentnahmen für die öffentliche Wasserversorgung, die Industrie und die Landwirtschaft haben, insbesondere in Trockenperioden (um 1976 und um 1993), zum Auftreten von Geländesetzungen und Gebäudeschäden und vor allem in den Wäldern und Feuchtgebieten, zur Schädigung grundwasserabhängiger Vegetationsbereiche geführt. Dies führte zu erheblichen Konflikten zwischen Wasserwirtschaft, Grundeigentümern, Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Naturschutzverbänden. Diese Konflikte konnten durch eine flexiblere Bewirtschaftung der Grundwasserentnahmen, die sich nun am Grundwasser-Flur-Abstand orientiert, entschärft werden. Zudem wird durch den 1979 gegründeten Wasserverband Hessisches Ried eine Anreicherung des Grundwassers durchgeführt.
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Schafherde im Naturschutzgebiet Biedensand Pixabay - Public Domain Bilder / Creative Commons CC0 (CC0 1.0)