Geschichte der Stadt Geislingen
Geislingen
Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1188, wonach ein "Hugo de Giselingin" als Zeuge des Grafen Egino von Urach genannt wird. Im Mittelalter bestanden zwei Burgen im Ort. Im 14. Jahrhundert sind die Herren von Bubenhofen hier begütert. Ihre Burg stand neben der Stelle, auf der später das Schloss erbaut wurde. Aus den zu beiden Burgen gehörenden Besitzungen entwickelte sich das Rittergut Geislingen, das nach wechselvoller Geschichte 1927 endgültig aufgelöst wurde. Das obere, sogenannte Hochbergische Schloss war schon 1726 abgegangen, an seinem Platz stand damals schon das Amtshaus. Das untere, sogenannte Stotzingische Schloss (im Jahr 1783 von Freiherr Anton Damian Friedrich Hugo von Stauffenberg durch den Anbau des südöstlichen Flügels zur heutigen Form vergrößert) wurde 1925 an die Gemeinde verkauft. Kurfürst Friedrich von Württemberg brachte Geislingen am 28. November 1805 unter württembergische Landeshoheit, schon drei Wochen vor dem Schönbrunnen Tagesbefehl Napoleons I. (19. Dez. 1805). Nach der Eingemeindung der Stadt Binsdorf 1974 im Zuge der Gemeindereform wurde Geislingen zum 1. 1. 1975 der Stadttitel verliehen.
Binsdorf
1315 erhob König Friedrich das Dorf Binsdorf, das dem Grafen Rudolf von Hohenberg gehörte, zur Stadt. Es wird urkundlich 843 erstmals als im Besitz des Klosters Reichenau befindlich erwähnt. Innerhalb der Stadtmauern befand sich ein herrschaftliches Schloss, das noch 1406 genannt wird. Ein nach Binsdorf benannter Adel ist jedoch nicht bekannt. Die Herrschaft der Gemeinde wechselte mehrfach im Laufe der Jahrhunderte. Zu Ausgang des 13. Jahrhunderts kam es an die Grafen von Hohenberg, zwischenzeitlich an die Herren von Ow, dann an Österreich, ferner u. a. an das Oberamt Rottenburg und 1806 an Württemberg. Früher bestand auch ein Frauenkloster in Binsdorf, das 1280 gegründet sein soll, 1806 aber aufgehoben wurde. Im Jahre 1965 beging man mit großen Feierlichkeiten das 650-jährige Stadtjubiläum.
Erlaheim
Zum ersten Male wird Erlaheim 1298 als "Erlhain" erwähnt, und zwar in einer Bebenhauser Urkunde, in der ein "Heinrich von Erlhain" genannt wird, der wohl hierher gehörte. Früher gehörte der Ort zur Herrschaft Kallenberg, die seit dem Ausgang des 13. Jahrhunderts ganz in der Hand der Grafen von Hohenberg war. 1381 kam er an Österreich. Von 1401 bis 1695 war die Herrschaft an die Truchsessen von Waldburg und von 1702 bis 1806 an die Freiherren von Ulm-Erbach verpfändet bzw. ab 1722 als Lehen vergeben. 1805 wurden Staatshoheit und Lehensherrlichkeit württembergisch. Die Eingemeindung nach Geislingen erfolgte freiwillig zum 1. 7. 1971. Im Jahre 1998 wurde das 700-jährige Jubiläum mit einem eindrucksvollen Fest gefeiert.