Geschichte der Stadt Fürth
793
Der Sage nach gründet Karl der Große in diesem Jahr Fürth (die Entstehung des Königshofs wird in fränkischer Zeit im 8. oder auch bereits im 7. Jahrhundert vermutet).
1007
Erste gesicherte Erwähnung Fürths in einer Urkunde König Heinrichs II., durch die er sein Eigentum "locum Furti dictum" im Nordgau dem Domkapitel Bamberg schenkt.
1062
König Heinrich IV. verleiht Fürth erneut das Marktrecht, das sein Vater (König Heinrich III.) zwischen 1039 und 1056 in das um diese Zeit entstandene Nürnberg verlegt hatte.
1314
Burggraf Konrad II. (der Fromme) von Nürnberg gibt unter Erneuerung der Stiftungsbriefe von 1303 und 1307 die (wahrscheinlich als bischöflich bambergisches Lehen aus dem Abenberger Erbe erhaltene) Vogtei über Fürth an das Bistum Bamberg zurück. Infolge der weiteren Aufrechterhaltung der landeshoheitlichen Ansprüche auf Fürth durch die Burggrafen von Nürnberg standen sich als Rivalen somit zunächst der Bischof von Bamberg und der Burggraf von Nürnberg (ab 1415 Markgrafen von Brandenburg-Ansbach) gegenüber. Hinzu kam dann aber auch noch die freie Reichsstadt Nürnberg. Diese sog. "Dreiherrschaft" führte vom 15. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zu Streitigkeiten um die territorialen Rechtsgrundlagen, insbesondere natürlich um die hohe Gerichtsbarkeit und die Landeshoheit.
1440
Juden siedeln sich in Fürth an, errichten um 1607 einen eigenen Friedhof und 1617/18 eine Synagoge (auch eine Talmudschule bestand hier vom 17. Jahrhundert bis 1824).
1632 - 1634
Im 30-jährigen Krieg Schlacht zwischen dem schwedischen König Gustav Adolph II. und dem Kaiserlichen Feldherrn Wallenstein an der "Alten Veste". 1634 fast vollständige Zerstörung Fürths.
um 1685
Einwanderung vieler Emigranten aus Frankreich und den Niederlanden. Dadurch neue Gewerbezweige wie Tabakfabrikation, Strumpfwirkerei, Seiden- und Bortenweberei, Seidenfärberei und Kleinuhrmacherei.
nach 1700
Die ersten bambergischen und ansbachischen Handwerksordnungen werden erlassen. Trotzdem besteht noch eine gewisse Art von "Gewerbefreiheit". Als vorherrschend bilden sich heraus: das Gold-/ Metallschläger-, Spiegelmacher-, Glas-, Brillenmacher- sowie Schreiner- und Drechslerhandwerk.
1792
Durch die Abdankung des letzten Markgrafen von Brandenburg-Ansbach-Bayreuth, Christian Friedrich Carl Alexander, wird Fürth preußisch. Damit endet auch die bisherige "Dreiherrschaft".
1806
Fürth geht an Bayern über.
1808
Fürth wird Stadt II. Klasse und durch Staatsbeamte verwaltet.
1813
Rd. 13 000 Einwohner.
1818
Fürth wird Stadt I. Klasse mit eigener Verwaltung und Polizeigewalt.
1835
Eröffnung der ersten deutschen Eisenbahnstrecke zwischen Nürnberg und Fürth, Beginn der Industrialisierung.
1843
Inbetriebnahme des Ludwig-Donau-Main-Kanals zwischen Bamberg und Nürnberg (Kanalhafen bei Poppenreuth).
1895
Rd. 46 000 Einwohner.
1899-1901
Eingemeindung der Vororte Weikershof, Poppenreuth, Dambach, Ober- und Unterfürberg.
1905
Rd. 60 000 Einwohner.
1918
Eingemeindung der Vororte Atzenhof und Unterfarrnbach.
1922
Die Idee eines Zusammenschlusses mit Nürnberg wird in einer Volksabstimmung von den Fürther Bürgern mit großer Mehrheit abgelehnt.
1923
Eingemeindung des Vorortes Burgfarrnbach.
1927
Eingemeindung der Vororte Kronach und Ronhof.
1930
Rd. 77 000 Einwohner.
1945
Etwa 11 % der Bausubstanz wurde im 2. Weltkrieg zerstört. Nach Kriegsende wurden 15 000 Heimatvertriebene in Fürth aufgenommen.
1950
Fürth ist mit über 100 000 Einwohnern erstmals Großstadt.
1969
Städtepartnerschaftsvertrag mit Paisley (heute: Renfrew District) in Schottland.
1972
Weitere Eingemeindungen im Zuge der Gebietsreform: Bislohe, Braunsbach, Flexdorf, Herboldshof, Mannhof, Ritzmannshof, Sack, Stadeln, Steinach, Vach. Außerdem: Eröffnung des Hafens Fürth am neuen Rhein-Main-Donau-Kanal.
1982
U-Bahn-Anschluß.
1984
Abschluß der Altstadtsanierung am "Gänsberg".
1992
Städtepartnerschaftsvertrag mit der Stadt Limoges in Frankreich.
1995
Städtepartnerschaftsvertrag mit der Stadt Marmaris in der Türkei.