Geschichte der Stadt Bad Homburg vor der Höhe
Am Anfang der Bad Homburger Stadtgeschichte steht Dietigheim, ein kleines Bachuferdorf im Tal. Erwähnt wurde die Siedlung erstmals im Jahre 782 im Lorcher Codex während der Regierung Karls des Großen.
Auf ihrer Gemarkung wurde im 13. Jahrhundert eine Ritterburg erbaut, die man "Hohenberg" nannte. Aus diesem Burgnamen entstand der Stadtname Homburg.
Die Burg wurde 1170 bis 1180 erbaut. Der erste namentlich erwähnte Besitzer war Wortwin von Hohenberch. Von der Burg steht heute noch der "Weiße Turm", der auch Mittelpunkt der Ortschaft Steden war.
Das Dorf Niedersteden ist zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert eingegangen und seine Gemarkung wurde in die Homburger Gemarkung einverleibt. Die Niedersteder Bürger siedelten nach Dietigheim über. Oberstedten gibt es heute noch, es gehört zu Oberursel.
Nach dem Bau der Burg entstand die Homburger Altstadt, die höher als Dietigheim lag. Hier siedelten sich Handwerker und Bedienstete der Burg an, während Dietigheim ein Bauerndorf blieb.
Das Burgdorf wurde mit der Ursiedlung im Tal vereint und um 1335 zur Stadt erhoben. In der damals wechselhaften Geschichte gehörte Hohenberg mal zu Eppstein, Hanau, Hessen-Darmstadt und dann zu Hessen-Homburg.
Die Landgrafenfamilie Hessen-Homburg war bei der Bevölkerung sehr beliebt. Diese Zeit währte 244 Jahre und begann mit dem Landgrafen Friedrich I. und endete mit dem Tode des Landgrafen Ferdinand im Jahre 1866.
Landgraf Friedrich II. trug einen großen Teil zum Wohle Homburgs bei. Er ließ die alte Burg abtragen und ein neues Schloß errichten.
Er gründete 1685 die Neustadt von Homburg und setzte sich für die Hugenotten ein, die aus Frankreich wegen ihres Glaubens flüchteten. Da er nicht alle Flüchtlinge in Homburg unterbringen konnte, gab er ihnen Land und so wurde damals Friedrichsdorf gegründet.
Als dann die Waldenser auch fliehen mußten, siedelte er sie in Dornholzhausen an.
Nach dem Tode des letzten Landgrafen fiel das Amt Homburg 1866 an Preußen und wurde zur Provinz Hessen-Nassau.
1867 wurde der Hochtaunuskreis erschaffen. 1888 war der Regierungsantritt von Kaiser Wilhelm II., der viel in Homburg weilte. Er hielt wie sein Vater 1883, dann 1897 und 1905 Kaisermanöver ab. Er machte Homburg zu seiner Sommerresidenz.
1912 erhielt Homburg das Prädikat "Bad", sehr verspätet, wenn man bedenkt, daß der Kur- und Badebetrieb seit 1850 in höchster Blüte stand.
In der Zeit des 1. Weltkrieges ging der Kurbetrieb rapide zurück. Erst in den 30er Jahren setzte eine vorübergehende Belebung ein, die durch den 2. Weltkrieg wieder zerstört wurde.
Erst nach 1945 setzte durch den Strukturwandel der Sozialversicherungsträger eine Neubelebung ein. Aus dem ehemaligen Luxusbad wurde ein Heilbad.